Einkaufsunterstützung
Digitale Einkaufsunterstützung ermöglicht eine effiziente Materialbeschaffung – direkt aus Planungsdaten, integriert in den Bauprozess.
Definition:
Einkaufsunterstützung beschreibt die softwaregestützte Hilfe bei der Beschaffung von Baumaterialien, Komponenten oder Dienstleistungen, insbesondere bei Ressourcenengpässen oder komplexen Bauprojekten. Ziel ist es, Prozesse im Einkauf zu vereinfachen, zu automatisieren und strategisch zu unterstützen.
Im digitalen Bauwesen erfolgt die Einkaufsunterstützung heute oft modellorientiert:
Aus einem 3D-Modell (z. B. aus einer CAD- oder BIM-Planung) können automatisch Stücklisten, Materialbedarfe oder Leistungsverzeichnisse generiert werden. Diese dienen als Grundlage für:
- Bestellungen beim Lieferanten,
- Anfragen an Nachunternehmer,
- oder den Abgleich mit Lagerbeständen.
Vorteile digitaler Einkaufsunterstützung
Gerade in Bauunternehmen mit hoher Taktung in Projekten, knappen Ressourcen und steigendem Preisdruck bietet Einkaufsunterstützung folgende Vorteile:- Schnellere Bestellvorgänge durch automatische Mengenermittlung und Übernahme in die Bestellung
- Transparente Preisvergleiche durch angebundene Lieferantenkataloge oder E-Procurement-Plattformen
- Ressourcensicherheit durch rechtzeitige Bedarfsplanung und Frühwarnung bei Engpässen
- Kostenreduktion durch strategischen Einkauf und Bündelung von Aufträgen
- Bessere Zusammenarbeit zwischen Bauleitung, Einkauf und Kalkulation
Praxisbeispiel
In Kombination mit einer modellorientierten Mengenermittlung lassen sich Positionsmengen aus dem digitalen Modell extrahieren. Diese Mengen fließen direkt in das Einkaufssystem – inkl. Liefertermin, Einheit, Preisinformationen und Lagerzuordnung.
Der Einkauf muss nicht mehr manuell erfassen oder schätzen, sondern kann direkt aus dem digitalen Zwilling arbeiten – das erhöht die Datenqualität, reduziert Fehlbestellungen und spart Zeit.