Industry Foundation Classes (IFC)
IFC ist das herstellerneutrale Austauschformat für digitale Gebäudemodelle im BIM-Prozess – ein Schlüsselstandard für offene Daten und Software-Kompatibilität im Bauwesen.
Definition:
IFC steht für Industry Foundation Classes und ist ein offener, international standardisierter Datenaustauschstandard für digitale Bauwerksmodelle. Entwickelt von buildingSMART International, ermöglicht IFC den softwareunabhängigen Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Fachplanern, Bauunternehmen, Architekten, Auftraggebern und Facility-Managern.Das IFC-Dateiformat dient als gemeinsame Sprache im Building Information Modeling (BIM) und stellt sicher, dass strukturierte Daten zu Geometrien, Bauteilen, Materialien, Mengen, Eigenschaften und Relationen zwischen Komponenten auch über unterschiedliche Softwarelösungen hinweg verstanden und weiterverarbeitet werden können.
IFC-Dateien enden meist auf .ifc und werden u. a. von Autodesk Revit, Archicad, Allplan, Tekla, BRZ und vielen weiteren Systemen unterstützt.
Spezielle Anforderungen im Bauwesen
Im Bauwesen und der Infrastrukturplanung ist das IFC-Format ein unverzichtbarer Standard für:- Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Planern, Bauleitern und ausführenden Gewerken
- Datenkonsistenz über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks – von Planung über Bauausführung bis zum Betrieb
- Einbindung in BIM-Projekte nach den Vorgaben der VDI 2552 oder ISO 16739
- Modellbasiertes Ausschreiben, Kalkulieren, Planen und Bauen
- Automatisierte Mengenermittlung oder Kollisionsprüfungen
Vorteile:
- Herstellerunabhängigkeit („Open BIM“)
- Nachhaltige Datenhaltung (Langzeitverfügbarkeit)
- Standardisierte Struktur (z. B. IfcWall, IfcSlab, IfcDoor etc.)
- Kompatibel mit Softwarelösungen von Architektur bis AVA
Herausforderungen:
- Komplexität der Modellstruktur
- Versionsmanagement (z. B. IFC 2x3 vs. IFC4)
- Interpretationsunterschiede in der Softwaredarstellung