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Modellorientierte Mengenermittlung

Die modellorientierte Mengenermittlung liefert präzise Mengenangaben direkt aus dem 3D-Modell – für exakte Materialplanung und transparente Bauabrechnungen.

 

Definition

Die modellorientierte Mengenermittlung ist ein Verfahren zur automatisierten Ermittlung von Mengen, Volumina und Flächen direkt aus einem digitalen 3D-Bauwerksmodell. Sie ist ein zentrales Element in der modellbasierten Bauplanung (z. B. im Rahmen von Building Information Modeling – BIM) und ersetzt zunehmend die manuelle Mengenberechnung auf Basis von 2D-Plänen oder Leistungsverzeichnissen. 

Dabei werden alle geometrisch relevanten Bauteile eines digitalen Modells (z. B. Wände, Decken, Fundamente, Fenster, Dächer) strukturiert ausgewertet. Die Mengenermittlung erfolgt objektbasiert, das heißt: Jede Menge ist direkt mit dem jeweiligen Bauteil im Modell verknüpft – inklusive Lage, Abmessung und ggf. Materialeigenschaften. 

Das Ziel: transparente, nachvollziehbare und fehlerarme Mengendaten, die durchgängig in der Kalkulation, Ausschreibung, Materialdisposition, Bauabrechnung und Dokumentation verwendet werden können.  

Anwendungsbereiche 

Die modellorientierte Mengenermittlung kommt in verschiedenen Phasen des Bauprojekts zum Einsatz: 

  • Kalkulation: Ermittlung von Kosten auf Basis modellierter Mengen 
  • Ausschreibung: Automatisches Erzeugen von Leistungsverzeichnissen 
  • Materialplanung: Exakte Bedarfsplanung für Bauprodukte und Liefermengen 
  • Bauabrechnung: Nachweisführung und Rechnungsstellung auf Basis modellierter Massen 
  • Controlling: Vergleich von Soll-Ist-Mengen auf der Baustelle 

Vorteile für Bauunternehmen 

  • Hohe Genauigkeit: Minimierung von Über- oder Untermengen 
  • Transparenz: Alle Mengen sind nachvollziehbar mit dem Modell verknüpft 
  • Zeitersparnis: Automatisierte Mengenermittlung spart manuelle Arbeit 
  • Konsistenz: Einheitliche Datenbasis über alle Projektphasen hinweg 
  • Wirtschaftlichkeit: Grundlage für präzisere Angebotskalkulation und Materialeinkauf 

Besonders im Zusammenspiel mit BIM-Workflows kann die modellorientierte Mengenermittlung dazu beitragen, Informationsverluste zu vermeiden und Abrechnungsprozesse zu beschleunigen. 

Technische Voraussetzungen 

Für die modellorientierte Mengenermittlung sind folgende Komponenten erforderlich: 

  • Ein qualitativ hochwertiges 3D-Modell mit vollständig modellierten Bauteilen 
  • Eine BIM-fähige Softwarelösung mit Mengenermittlungsfunktion 
  • Schnittstellen für IFC, GAEB oder andere Austauschformate zur Weiterverarbeitung 

Je besser das Modell strukturiert ist (z. B. durch korrekte Bauteilparameter, Layerstruktur, Objektzuweisungen), desto exakter und zuverlässiger sind die Ergebnisse der Mengenermittlung.