Schreiner
Schreiner verbinden traditionelles Handwerk mit moderner Technik – für maßgeschneiderte Holzarbeiten von der Tür bis zum Designerstück.
Definition:
Ein Schreiner – in Norddeutschland auch Tischler genannt – ist ein spezialisierter Handwerker, der sich auf die Verarbeitung von Holz und Holzwerkstoffen zur Herstellung und Montage von Möbeln, Fenstern, Türen, Treppen und Innenausbauten konzentriert. Das Handwerk zählt zu den ältesten Berufsgruppen im Bau- und Ausbaugewerbe und ist bis heute aus Neubau- und Sanierungsprojekten nicht wegzudenken.
Neben klassischen Aufgaben wie Zuschnitt, Oberflächenbehandlung und Möbelmontage übernimmt der moderne Schreiner auch zunehmend planerische und gestalterische Tätigkeiten – etwa im Bereich CAD-gestützte Entwurfsplanung, Serienfertigung mit CNC-Maschinen oder bei der Integration moderner Materialien wie Glas, Metall oder Kunststoff.
Die Ausbildung zum Schreiner dauert in Deutschland in der Regel drei Jahre und schließt mit der Gesellenprüfung ab. Sie vermittelt sowohl traditionelles Handwerk als auch digitale Kompetenzen und Fertigungstechniken. Nach Abschluss der Lehre stehen verschiedene Wege offen – etwa die Weiterbildung zum Schreinermeister, Gestalter im Handwerk, Techniker im Holzbau oder sogar ein anschließendes Studium im Bereich Innenarchitektur, Holztechnik oder Produktdesign.
Schreiner im Bauwesen
Im Bauwesen sind Schreiner insbesondere im Innenausbau, Ladenbau, Trockenbau sowie im Einbau von Einbauelementen wie Türen, Wandverkleidungen oder maßgefertigten Möbeln tätig. Auch bei der energetischen Sanierung – etwa bei der Erneuerung von Holzfenstern – kommt ihr Fachwissen zum Einsatz.
Darüber hinaus ist der Beruf auch für Bauunternehmen von Bedeutung, wenn es um partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Ausbaugewerken, Eigenfertigung bestimmter Bauteile oder Komplettlösungen für Kunden geht.
Abgrenzung zum Tischler
Die Begriffe „Schreiner“ und „Tischler“ werden in Deutschland regional unterschiedlich verwendet:
- „Schreiner“ ist üblich in Süddeutschland, Bayern, Baden-Württemberg und in der Schweiz.
- „Tischler“ wird vor allem in Nord- und Ostdeutschland genutzt.
Die Ausbildung ist bundesweit identisch geregelt (Handwerksordnung, HwO). Die Berufsbezeichnung hängt daher in erster Linie vom Standort des Betriebs oder der Berufsschule ab.
Perspektiven und Bedeutung
In Zeiten des Fachkräftemangels gilt der Schreinerberuf als zukunftssicherer Handwerksberuf mit vielfältigen Einsatzbereichen – von der Manufakturarbeit über den Serienbau bis zur künstlerischen Gestaltung. Die Verbindung von Gestaltungsfreiheit, technischer Präzision und handwerklichem Können macht ihn für junge Menschen und Bauunternehmen gleichermaßen attraktiv.